· 

Black Sheep

Spaßiges, manchmal aber auch hölzernes B-Movie

Neuseeland 2006

 Regie: Jonathan King      

 Laufzeit: 87 Minuten

 

Handlung: Ein junger Mann mit Schafsphobie (Kindheitstrauma!) kommt zurück nach Neuseeland. Dort terrorisieren blutrünstige Killerschafe die Provinz. Doch die wahren Bösewichter sind natürlich mal wieder Menschen.

 

Besprechung: Diesen Film habe ich gleich im Anschluss an „Piranha 3 DD“ gesehen, nachdem mir der Trailer zu „Zombiber“ nicht gefallen hat. Ja, ich wollte lustigen Tierhorror, und nein „Piranha 3DD“ hat meine Gelüste nicht gestillt, ich fand ihn zu doof, zu gewollt, zu US-amerikanisch sexbesessen. „Black Sheep“ hingegen war danach genau das Richtige: entspannter, bodenständiger, sympathischer. Der Film ist ein durchaus deftiger Hammeleintopf, der leider ein wenig kabarettistisch überwürzt wurde: böse Genmanipulierer da, überspannte Eso-Tierschützer dort, und die grundsoliden Farmer in der Mitte. Das lässt an TV-Vorabendserien oder Bücher wie „Altes Land“ von Dörte Hansen denken: also in der Figurenzeichnung wie in der soziologischen Betrachtung so bieder wie überraschungsarm. Leider sind auch die Schauspieler*innen dieser kostengünstigen Produktion nicht ausgebufft genug, um den etwas eindimensional geschriebenen Figuren dennoch fesselnden Pfiff einzuhauchen. Das klingt aber schlimmer, als es ist, zumindest wenn man keine arthouse-Erwartungen an den Film heranträgt. Er zieht seine schafsblöde Prämisse einfach eisern durch, und das ist schon viel Wert. Und wenn dann die mordlustigen Schafe über Hügelkuppen rennen, um geldgeilen Geschäftsleuten die Eingeweide rauszulutschen, ist die Freude groß. Und dann ist da noch das große Schafsmonster.

P.S.: Es lohnt sich, den Film im Original mit Untertitel zu sehen, da der neuseeländische Akzent sehr charmant, um nicht zu sagen lustig ist (und im Film auch für ein paar Gags herhalten muss).

 

Trivia: Für den Film wurde eine Herde von 1000 Schafen genutzt, dazu einige wenige speziell trainierte Schafe und animatronische Puppenschafe der weltbekannten Spezialeffekte-Firma Weta Workshop. Im Abspann wird erwähnt, dass keine Tiere bei den Dreharbeiten verletzt wurden. Regisseur Jonathan King sagte in einem Interview: „Natürlich haben wir den Schafen nichts angetan, auch wenn ich zugeben muss – es gab Tage, da stand ich kurz davor!“

Jonathan King grunzte die meisten Geräusche des großen Schafsmonsters selbst ein. Das Kostüm dieses Viechs musste von vier Menschen bewegt werden.

Die Finanzierung des Films erfolgte zum Teil durch eine Investition des koreanischen Unternehmens Daesung Group. Das war das erste Mal, dass ein koreanisches Unternehmen direkt in einen neuseeländischen Film investiert hat.

Der Werbeslogan zum Film lautete: „There are 40 million sheep in New Zealand, and they are pissed off!

 

IMDB: 5.8 von 10

Letterboxd-Rating: 2.9 von 5                                                                                                      

Hopsy-Rating: 3 von 5

 

 

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0