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Final Destination: Bloodlines

Grundsolide Fortführung der Reihe

USA 2025 

 Regie: Zach Liposky und Adam B. Stein                   

 Laufzeit: 110 Minuten

 

Handlung: „Bloodlines“ beginnt in den 1960er Jahren. Die junge Iris hat eine üble Vorahnung: Der frisch eröffnete Skyview-Tower stürzt ein, viele Menschen kommen ums Leben. Da Iris aber warnen kann, nimmt sie Gevatter Tod ein paar Kandidaten weg. In der Gegenwart wird ihrer Enkeltochter Stefanie von Alpträumen geplagt, in denen Skyview-Tower einstürzt. Schlimmer noch: Der grimmige Schnitter scheint es auf die überbehütet aufgewachsene Studentin abgesehen zu haben. Was verschweigen ihr Mutter und Großmutter?

 

Besprechung: Auch im sechsten Teil ist die ganze Welt ein unsicherer Ort und wir armen Erdenwürmer sind mitten im Leben vom Tod umgeben. Ganz plötzlich können sich harmlose Alltagsgegenstände und -situationen als tödliche Fallen erweisen. Das kann ein Rasenmäher sein, ein familiäres Grillfest oder auch mal eine MRT-Apparatur. „Bloodlines“ bietet wieder einige bizarre und blutige Tode, die sich vorher ankündigen, um dann doch überraschend zu kommen. Die Auswahl von Songs wie „Raindrops keep fallin‘ on my head“, „Stronger (what doesn’t kill you)“ oder „Ring of Fire“ unterstützen dabei den schwarzen Humor der Sequenzen. Fans der Reihe dürfte auch gefallen, dass „Bloodlines“ gerade den ersten beiden Teilen so manche Referenz erweist. Und trotzdem auch ein paar neue Ideen in die absurde Saga rund um die Machenschaften des Todes einbringt. Für weniger Begeisterung könnte der starke Einsatz von computererzeugten Effekten sorgen. Die sind zwar auch ein Merkmal der Reihe, warum aber im Jahr 2025 die CGI kaum glaubwürdiger aussieht als in den frühen 2000ern, kann man sich bei manchen Szenen schon fragen. Loben kann man die Regisseure Zach Lipovsky und Adam B. Stein allerdings für ihr Gespür in Bezug auf Tempo. Dass der Film 110 Minuten lang ist, merkt man ihm kaum an. Er ist ähnlich kurzweilig geraten wie die ersten drei Teile der Reihe, auch wenn er ein etwas fades multigenerationales Trauma anhand von drei Frauenfiguren anreißt.

Auch was die Charaktere angeht, bleibt sich das Franchise treu: Viel Tiefe darf man hier nicht erwarten. Das hier ist trotz des Traumathemas natürlich kein arthouse-Drama, sondern ein Slasher, in dem der Killer zur Abwechslung mal eine unsichtbare Macht ist. Die Oberflächlichkeit der Charaktere gehört zur Reihe, nur ist die politische Korrektheit im Jahr 2025 eine andere als in früheren Beiträgen, was weniger peinlich und unangenehm, aber auch weniger lustig ist.

Bewegend ist diesmal der Auftritt von Tony Todd als Leichenbestatter. In „Bloodlines“ spielt der bereits stark von seiner Krankheit gezeichnete Todd den mittlerweile ebenfalls krebskranken Bludworth, über dessen Hintergrundgeschichte wir hier nun endlich mehr erfahren. Tony Todd starb am 6. November 2024. Der Film ist dem gerade unter Horrorfans beliebten Schauspieler gewidmet.

 

Trivia: Tony Todd war in der Gestaltung seiner letzten Szene für den Film komplett frei und sollte laut den Regisseuren einfach „from the heart“ sprechen. Er nutzte das für ein kurzes Statement in Richtung der Horrorfans: „I intend to enjoy the time I have left. And I suggest you do the same. Life is precious. Enjoy every single second. You never know when... Good luck.“

Der Film ist nicht nur der bisher längste und teuerste der Reihe, sondern auch der, der bei Kritiker*innen am besten ankam. Bei rotten tomatoes sind 92 Prozent der Kritiken zu „Bloodlines“ positiv.

Für einen Feuer-Stunt in der Eröffnungssequenz wurde die bereits 71-jährige Stuntfrau Yvette Ferguson angefragt. Obwohl bereits in Rente sagte sie zu und hat laut Regisseur Lipovsky damit einen Weltrekord aufgestellt: Die älteste Person, die sich an einem Filmset vor laufender Kamera in Brand setzen ließ.

Die Biermarke, die die Familie beim Grillen trinkt, trägt den Namen „Hice Pale Ale“ und gehört seit Final Destination zwei zum Inventar der Reihe. Die Marke ist fiktiv.

 

IMDB: 7.1 von 10

Letterboxd-Rating: 3.4 von 5                                                                                                      

Hopsy-Rating: 3 von 5

 

 

 

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Kommentare: 2
  • #1

    Steffelowski (Freitag, 23 Mai 2025 09:06)

    Der Film bietet wenig Neues, aber das möchte man als Zuschauer auch nicht unbedingt. Man bekommt das, was man erwartet, an einigen Stellen, nur leider mit wirklich schlechtem CGI. Das ist ganz sicherlich nicht auf der Höhe der Zeit.

  • #2

    Anselm (Freitag, 23 Mai 2025 09:17)

    Jep. MRT fand ich ziemlich fies. Da wird mal wieder eine neue Angst geschürt/verstärkt.