Der Horrorfilme-Jahresrückblick

Im Kino 2023

JANUAR

M3GAN

Erziehungsberechtigte wider Willen baut ihrer „Tochter“ eine Roboterfreundin.

Nicht rasend originell und etwas zu harmlos, aber sehr unterhaltsam und mit cooler, stylisher Puppe, die zur Gay-Ikone wurde. 

3 von 5

 

FEBRUAR

Knock at the Cabin 

Paar mit Adoptivtochter macht Hüttenurlaub und bekommt sonderbaren Besuch.

Typischer Shyamalan: ganz unterhaltsam, anfangs auch interessant, aber verkopft und dann wieder nicht klug genug.

2 von 5

 

MÄRZ

Scream VI

Mörder mit Maske.

Saftiger Slasher, der das Franchise aus der Kleinstadt nach New York holt und einige sehr starke Szenen bietet. Jenna Ortega und Melissa Barrera regeln.

4 von 5

 

Raging Grace

Illegale Einwanderin pflegt englischen Greis in geschichtsträchtigem Herrenhaus.

Interessanter und kluger Genre-Mix über die Probleme philippinischer Migrantin in einem postkolonialistischen England. Könnte aber gruseliger sein.

3 von 5

 

APRIL

The Pope’s Exorcist

Russell Crowe als Chefexorzist des Vatikans in einem Film nach „wahren Begebenheiten“. Klingt lustiger als es ist. Hat man alles schon zu oft gesehen.

2 von 5

 

Evil Dead Rise

Alleinerziehende Mutter dreier Kinder wird von Dämon besessen, als ihre Schwester zu Besuch kommt.

Sympathische Charaktere, hoher Blutzoll, fettes Sounddesign, beste Titlecard des Jahres – die bösen Toten bleiben eine Bank.

4 von 5

 

Cocaine Bear

Bär frisst Kokain und greift Menschen an.

Auf witziger Kultfilm getrimmter Schrott. Trailer angucken reicht, besser wird’s nicht, aber deutlich langatmiger. 

1.5 von 5 

 

Infinity Pool                                                                                                                                 

Autor und Frau erleben in Luxusressort den Verfall der Sitten.

Nach „Possessor“ der nächste eigenwillige, anspruchsvolle Horrorfilm von Brandon Cronenberg. Mit Mia Goth und Alexander Skarsgård.                3.5 von 5

 

MAI

Beau Is Afraid

Mann mit Paranoia will pflichtschuldig zur Beerdigung seiner Mutter.

Ari Asters dritter Langfilm ist nicht wirklich Horror, aber eine cineastische tour de force mit einem perfekt besetzten Joaquin Phoenix. Ein Jahreshighlight.

4.5 von 5

 

JUNI

The Boogeyman

Noch bekümmert vom Tod ihrer Mutter, werden zwei Mädchen von einer sadistischen Präsenz terrorisiert, die der Vater ignoriert.

Effektiver Mainstreamhorror mit liebenswerten Figuren und etlichen coolen Gruselszenen.

3.5 von 5

 

JULI

Insidious: The Red Door

Letzter Teil der ausgelutschten Insidious-Reihe.

Vergleichsweise seriös, mit ein paar starken Szenen. Insgesamt aber nur:

2.5 von 5

 

Talk To Me

Jugendliche entdecken das Beschwören von Toten als Partyspaß.

Tolle, frische Darsteller*innen und richtig fiese Momente. Überraschungshit aus Australien.

4 von 5

 

AUGUST

Die letzte Fahrt der Demeter

Das Handelsschiff Demeter hat unwissentlich Graf Dracula an Bord.

Herrlicher Abenteuerhorror mit tollem Sounddesign und guten Darsteller*innen. Nicht tiefsinnig, aber sehr unterhaltsam und nicht zimperlich.

von 5

 

SEPTEMBER 

Perpetrator

Wütendes Teenage-Girl muss zu strenger Tante und wird dort in die besonderen Fähigkeiten ihrer Familie eingeweiht. 

Inhaltlich wie stilistisch überfrachteter Coming-of-Age Body-Horror mit ein paar guten (feministischen) Ansätzen.

von 5

 

OKTOBER

Der Exorzist: Bekenntnis

Von den Fans verrissenes Sequel zu „Der Exorzist“. 

Trotz aller Unkenrufe ist das ein gut durchdachter, moderner Exorzistenfilm, der die reaktionären Fallen des Subgenres umgeht und mit guten Darsteller*innen punktet.

3.5 von 5

 

The Nun 2

Schwester Irene schlägt sich wieder mit einem Dämon namens Valak herum.

Kompetent inszenierter Blödsinn

2 von 5

 

Five Nights at Freddy’s

Depressiver Nachtwächter nimmt Job in verlassenem Familien-Entertainment-Komplex an. Nach Mitternacht machen die beweglichen Bühnenfiguren dort plötzlich Jagd auf ihn.

Sonderbarer Film nach erfolgreicher Computerspielreihe. Atmosphärisch und interessant, aber weder lustig noch gruselig, und auch als ernstes Drama nicht konsequent genug. Kam in den USA ab Lebensalter 13 in die Kinos.

2.5 von 5

 

NOVEMBER

It Lives Inside

Indischstämmige Schülerin fühlt sich zwischen traditionellem Elternhaus und US-Gesellschaft zerrissen. Dann taucht auch noch ein Dämon auf.

Klischeehaft und mit nicht sonderlich sympathischer Hauptfigur, aber durch das Migrationsthema und den indischen Hintergrund interessant. 1-2 wirklich starke Szenen.

3 von 5

 

Megalomaniac

Die erwachsenen Kinder eines Serienmörders leben gemeinsam in einem Haus und haben beide massive mental health Themen.

Brutales belgisches Feel-Bad-Movie mit starker Hauptdarstellerin und denkwürdigen Psychose-Sequenzen. Inhaltlich aber auch etwas wohlfeil.

3.5 von 5

 

Saw X

John Kramer fühlt sich schlecht behandelt und rächt sich bitter.

Vergleichsweise stark inszenierter SAW-Film mit ein paar saftigen Härten. Aber irgendwie ist es schon lange mal gut mit SAW. 

3 von 5

 

Thanksgiving

Endlich: Der Film zum Thanksgiving-Trailer in Tarantinos Grindhouse-Doublefeature (Planet Terror/Death Proof).

Sehr unterhaltsamer Slasher mit Patrick Dempsey. Viel Energie und kreative Kills. Für die Zielgruppe sind das:

4 von 5

 

DEZEMBER

The Queen Mary

Auf zwei Zeitebenen spielender Film um reales „Geisterschiff“.

Noch nicht gesehen. Soll wirr sein.

 

Von folgenden 2023 Horrorfilmen habe ich gehört oder gelesen, sie aber aus dem einen oder anderen Grund nicht geguckt:

Renfield, Totally Killer, Meg2, Winnie the Pooh: Blood and Honey, Spider Baby, In Flames, Witchfinder General, There’s Something in the Barn, No One Will Save You, The Mistress, Man-Eater: Der Menschenfresser ist zurück, It’s a Wonderful Knive, The Knocking, They Listen, Project Wolf Hunting, Humanist Vampire Seeking Consenting Suicidal Person, u.a.

 

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Kommentare: 2
  • #1

    Steffelowski (Sonntag, 14 Januar 2024 10:36)

    * Megalomaniac: wer ein Wort wie „wohlfeil“ in seinen Texten benutzt kann per se kein schlechter Mensch sein.

  • #2

    Anselm (Sonntag, 14 Januar 2024 15:41)

    Ich fürchte, da irrst du.